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Vom 2015er-Macbook Pro aufs Macbook Pro 16

Das 2015er-Macbook Pro war ein sensationeller Computer. Doch auch dieser erreichte seine Grenzen. Im Sommer musste ich bei rechenintensiven Arbeiten buchstäblich einen Ventilator neben den Mac stellen, um noch einigermassen arbeiten zu können.

Mit dem Macbook Pro 16 gibt es nun endlich einen würdigen Nachfolger und ich habe mir ein Upgrade gegönnt auf das Modell 2.3 GHz 8-Core Intel Core i9 mit 32 GB RAM und 2 TB Festplatte.

Hier ein kleiner Erfahrungsbericht meines Wechsels.

Die Datenmigration

Kaum läuft der neue Mac, folgt die Frage nach der Datenmigration. Mangels passendem Kabel wähle ich die Variante per WLAN. Das sieht zuerst nach einer schlechten Idee aus: über 22 Stunden werden für den Transfer der etwa 800 GB geschätzt. Diese Zeit korrigiert sich bald darauf jedoch deutlich nach unten.

Ich lege mich ins Bett und lasse den Dingen über Nacht ihren Lauf. Am nächsten Morgen könnte das Timing kaum besser sein: «Noch 2 Minuten» steht auf dem Display, was tatsächlich auch stimmt. So kann ich das Setup mit wenigen Klicks abschliessen. Der Mac zeigt sich in gewohnter Art und Weise, alle Programme, Fotos, Dateien sind da.

Kaum Probleme nach der Migration

Und es funktioniert. Erstaunlicherweise gibt es nur kleine Problemchen, die den Umstieg auf die neue Maschine noch ein bisschen verzögern.

Für die IP-Telefonie-Software Bria muss ich in deren Login-Bereich die Lizenz auf dem alten Mac deaktivieren, um diese auf dem neuen Mac verwenden zu können.

Ebenso muss ich für Git Tower die Lizenz neu suchen und eingeben.

Für MS Office-Produkte wie Excel und Word muss ich den Account neu aktivieren. Dies geht einfach übers entsprechende Menu, nur machte mich Excel nicht aktiv darauf aufmerksam und ich wusste zuerst nicht, weshalb ich meine Dateien nicht speichern kann.

Zwei seltsame Phänomene gab noch: Der Login Google Drive File Stream, die Desktop-Applikation zum Zugriff auf Google Drive, will nicht mehr. Ebenso der Login in die Adobe Cloud zur Verwendung von Photoshop und Co. Beide Probleme lösen sich nach einigen Versuchen jedoch “von selbst”, ohne dass ich mir einer konkrete Aktion bewusst bin, die den Knoten gelöst hätte. Die Wunder der IT in Reinnatur.

Eine Weile lang stürzte der neue Mac dann jeweils beim Erwachen aus dem Ruhezustand ab und startete sich neu. Es zeigte sich, dass ein alter Bildschirmschoner, den ich vor langer Zeit mal installiert hatte, nicht mehr mit dem neusten Update von Catalina kompatibel war. Nachdem ich diesen deinstalliert hatte, lief alles wieder rund.

Erfreulicherweise laufen sämtlichen Entwicklungstools und -umgebungen problemlos weiter.

Die Touchbar

Neu für mich ist die Touchbar. Und die hat ihre Tücken. Ein paar Mal führte mein Mac Aktionen aus, die ich nicht erwartet hatte. Irgendwann bemerke ich, dass dies durch ungewollte Berührungen der Touchbar geschieht. Gleichzeitig vermisse ich den raschen Zugriff auf die Einstellungen für Lautstärke und Helligkeit.

Deshalb habe ich die Touchbar angepasst. Es kommen nur die Standardfunktionen rein, die ich auf der Tastatur auch genutzt habe: Bildschirmhelligkeit, Lautstärke, Tastaturbeleuchtung.

Das ergibt viel Freiraum auf der linken Seite der Touchbar, wo ich die meisten ungewollten Aktionen auslöste. Trotzdem kommt es weiterhin zu versehentlichen Berührungen während dem Tippen. Die Touchbar ist aus meiner Sicht definitiv eine unnötige und zwecklose “Innovation”.

Die Tastatur fühlt sich gut an – allerdings habe ich auch nie ein Modell mit der berüchtigten Butterfly-Tastatur gehabt und kann auf dieses Thema daher nicht näher eingehen.

Die Batterie

Erstaunt hat mich, dass der Akku beim Testen mit Coconut Battery zu Beginn nur eine Kapazität von 93% ausgewiesen hat. Doch nachdem die Batterie erstmals geleert und ganz aufgeladen wurde, stieg der Wert auf 99%. Alles gut, Stein vom Herz. Wird wohl normal sein.

Die eigentliche Akku-Laufzeit ist natürlich sehr abhängig von der Aktitvität. Gestern haben 3 Stunden intensive Excel-Arbeit nur gut 20% des Akkus gebraucht. Im Durchschnitt erreiche ich etwa 6 Stunden – allerdings wird dabei nichts geschont. Da läuft auch mal PhpStorm und Docker, was beides cpu-intensiv ist.

Mittlerweile konnte ich auch das passende Ladegerät noch einzeln dazubestellen. In der Praxis brauche ich drei davon (eins im Büro, eins daheim, eins für unterwegs).

Die Dongles

Dass ich mich auf ein Adapter-Festival einlasse, war mir mit dem Kauf dieses Macs bewusst. Das 2015er-Gerät war bekanntlich das letzte, welche die volle Auswahl gängiger Anschlussmöglichkeiten bot. Viele Geräte und Kabel mit USB-A-Anschluss und auch zwei ältere Monitore sind bei mir weiterhin im Einsatz.

Daher wurde geshoppt:

  • Je ein Ivy-Box-Adapter fürs Anschliessen der Monitore.
  • Zwei USB-C zu USB-A-Adapter
  • und letztlich habe ich mir ein Magic Keyboard gegönnt, für ein Kabel weniger.

Dieses Setup erweist sich als erstaunlich unkompliziert, wenn man einmal eingerichtet ist. Also alles halb so wild.

Mir fehlt nur noch ein Steckplatz für die SD-Karte, die ich aber mit steigenden Kamera-Fähigkeiten des iPhones auch immer seltener verwende. Zu diesem Thema prüfe ich noch, was der Markt an kabellosen Lösungen bietet.

Fazit nach einer Woche

Das Macbook Pro 16 ist ein toller Computer der perfekt auf meine Bedürfnisse passt. Er ist schnell, lautlos, schön anzusehen und macht keinerlei Probleme. Was will man mehr?